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Empowerment | Freiburg

Die freiwilligen Peer-Animator:innen

Foto AFAAP
Foto: AFAAP

Bei den freiwilligen Peer Animator:innen (FPA) handelt es sich um Menschen mit einer psychischen Krankheit, die sich im Verein AFAAP (Interessengemeinschaft für Sozialpsychiatrie) einbringen wollen. Sie leiten Gruppenaktivitäten entsprechend ihren Ressourcen.

Dieses Engagement bietet die Möglichkeit, sowohl organisatorische Fähigkeiten, als auch Beziehungsfähigkeit zu entwickeln. Die ehrenamtlich tätigen FPA bringen ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung als Bezugspersonen in die jeweilige Gruppe ein.

Beschrieb

Jedes ehrenamtliche Engagement wird mit der betroffenen Person besprochen. Dabei wird der Projektverlauf festgelegt und überprüft, ob das Projekt mit den Werten des Vereins und den bereits bestehenden Regeln übereinstimmen.

Eine Testphase ermöglicht es den FPA, eine Gruppe mindestens dreimal zu leiten. Am Ende dieser ersten Etappe beurteilen die betreffende Peer-Animator:in zusammen mit der begleitenden Fachperson die Moderationsarbeit. Im Allgemeinen setzen die beiden Parteien in der Folge eine Vereinbarung über die weitere Zusammenarbeit auf. Andernfalls hat die Person die Möglichkeit, Aktivitäten «à la carte» durchzuführen, das heisst zeitweise während des Jahres.

Die Begleitung der innerhalb der AFAAP ehrenamtlich tätigen Personen erfolgt hauptsächlich durch das Coaching einer Fachperson. Ziel dieses Coachings ist es, den FPA die nötige Unterstützung zu bieten, damit sie entlang den Werten des Vereins ihre eigenen Ziele über ihr Engagement erreichen können.

Die FPA erhalten eine jährliche Supervision durch eine externe Person. Sie soll eine Gelegenheit sein, über erlebte Erfahrungen zu berichten und die Grundlagen und die Dynamik der Moderation einer Gruppe zu erlernen oder aufzufrischen.

Der jeweils eine FPA begleitende Mitarbeiter:in organisiert zwei Intervisionen pro Jahr, die darauf fokussieren, Erfahrungen auszutauschen, die Ressourcen zu bündeln und die Zugehörigkeit zu einem Team/zu einer Gruppe zu stärken.

Die FPA erhalten eine Vergütung und eine Reisekostenpauschale. Um diese Rolle und die Ressourcen und Fähigkeiten, die sie mit sich bringt zu würdigen, wird jedem FPA ein Zertifikat zu seinem Engagement ausgestellt.

Erfahrungen

FPA leiteten 2020 40% der diesbezüglichen Aktivitäten innerhalb der AFAAP. Dadurch ist es möglich, eine breite Palette von Aktivitäten anzubieten und ein Zielpublikum mit vielfältigen Interessen anzusprechen. Die sich ergänzende Arbeit der betroffenen Personen und der Fachleute erweist sich als bereichernd und setzt in die Tat um, was dem AFAAP so am Herzen liegt: Partnerschaft.

Für die FPA ist dieses Engagement oft Teil des Genesungsprozesses. In dieser Phase kann die betroffene Person wieder Vertrauen fassen sowie Anerkennung und einen Platz in der Gesellschaft zurückgewinnen.

Nächste Schritte

In Zukunft ist es wichtig, die Mitglieder fortwährend in den Verein einzubinden, um das Dienstleistungsangebot weiter auszubauen; insbesondere für die neue AFAAP-Niederlassung Bulle im Süden des Kantons.

UN-BRK-Artikel: Art. 19 Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gesellschaft; Art. 30 Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport

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