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Wohnen | Bern

Zäme wohne – inklusive WG

insieme BE
Foto: nightnurse images, Zürich

Mit dem Spatenstich Anfang Juli 2021 an der Reichenbachstr. 118 in Bern geht die Umsetzung eines seit 3 Jahren zusammen mit den Beteiligten entwickelten innovativen Wohnprojektes in Erfüllung.

Menschen mit Behinderung haben das Recht darauf, selbstbestimmt mitten in der Gesellschaft leben zu können. In der UN-Behindertenrechtskonvention ist dieses Recht festgehalten. Das vorliegende Wohnprojekt liefert einen Beitrag zur Umsetzung dieses in der UN-BRK formulierten Grundrechts: «Menschen mit Behinderung können selber entscheiden, wo und mit wem sie wohnen.»

Beschrieb

Eine eigene Wohnung zu haben, ist aber nicht für alle gleich einfach. Gerade für Menschen mit einer geistigen Behinderung scheint dieser Wunsch oft unerreichbar. Anders als in Institutionen im Behindertenbereich geht das Wohnprojekt von einem gemischten Wohnen aus und nicht von einer homogenen Gruppe von Menschen mit Beeinträchtigung. Dazu gehört, dass sich die jungen Erwachsenen im Wohnprojekt die Mitbewohner:innen mit und ohne Behinderung aussuchen können. Privatsphäre ist sehr wichtig und doch freuen sich die jungen Erwachsenen über eine lebendige Nachbarschaft, in der man sich gegenseitig hilft.

In einem mehrjährigen Prozess der Zukunftsplanung betreffend selbstbestimmt Wohnen wurde mit Familien mit einer Tochter / einem Sohn mit kognitiver Behinderung das Projekt entwickelt. Zusammen mit der Stadt Bern kann im Sommer 2023 umgesetzt werden, was selbstbestimmt Wohnen bedeutet: ich sage, WO ich wohne, MIT WEM ich wohne und WER mir hilft. Der Bezug der Clusterwohnung wird ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Wohnung, aber auch in der Siedlung ermöglichen.

Erfahrungen

Der gesamte Prozess ist sehr zeitintensiv. Selbstbestimmt wählen zu können, bedeutet erstmal, zu wissen, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt. Nicht nur junge Menschen mit Behinderung, sondern auch deren Angehörige brauchen Mut, einen solchen Schritt zu wagen. Für alle bedeutet das Mitmachen an diesem Projekt sehr viel Engagement. Anfängliche Skepsis hat sich gewandelt in die Lust, etwas Neues zu wagen, auszuprobieren und sagen zu können: Wir probieren es. Dies im Wissen, dass man auch scheitern darf.

Leute, die später zum Projekt stossen, müssen behutsam abgeholt werden. Wir empfehlen ein immer wieder getrenntes Arbeiten mit den Angehörigen einerseits, den Söhnen und Töchtern andrerseits. Nur so kann auf jede Gruppe eingegangen werden, ohne dass sie über- oder unterfordert sind.

Nächste Schritte

Wir suchen nun intensiv nach den weiteren Mitbewohnerr:innen mit und ohne Behinderung. Wir planen dann die benötigte Assistenz und organisieren diese.

UN-BRK-Artikel: Art. 19: Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft

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Institution:

insieme Kanton Bern
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Kontakt

Käthi Rubin

insieme Kanton Bern
033 437 73 55

079 246 40 01
ruheim@bluewin.ch

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